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Gemeinsam LEBEN lernen

St. Ursula-Schulen sind Fairtradeschool



Foto: Die Teams von Weltladen und Schülerfirma "Fairtradetuete" mit (ganz links) Maria Gießmann von SEZ, Friederike Auer (mit Urkunde) und Steffen Auer (11. von links) sowie (ganz rechts) Ulrike Wahr und Stefan Storz


Nun hat das Jahrzehnte lange Engagement unserer Schulgemeinschaft für eine gerechtere Weltordnung eine bedeutende öffentliche Anerkennung erhalten: Das Fairtradeschool-Siegel wurde St. Ursula Villingen als der 28. Schule in Baden-Württemberg und als der dritten Schule in Südbaden zuerkannt.

Eine Feier in der Schulaula bot den Rahmen für die Überreichung von Urkunde und Banner durch Maria Gießmann, Referentin der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ), an die Schülerinnen und Schüler des Weltladenteams und der Schülerfirma „Fairtradetuete“. Diese beiden Initiativen, die von zusammen fast 70 Schüler/innen unter der Leitung des Kollegenehepaars Friederike und Steffen Auer getragen sind, haben die Jury erklärtermaßen „sehr beeindruckt“ und gaben den Ausschlag für die Zertifizierung.

In einer kurzen Ansprache erläuterte Maria Gießmann die Kriterien, die eine Schule erfüllen muss, wenn sie von TransFair e. V., dem Träger von Fairtrade Deutschland, zertifiziert werden will: Der Einsatz für fairen Handel muss an der Schule von einem Team getragen sein, das fair gehandelte Waren an der Schule vertreibt. Der faire Handel muss Thema in verschiedenen Unterrichtsfächern sein und zu außerunterrichtlichen Aktionen führen. Schließlich muss hinter dem Einsatz für den fairen Handel eine erklärte Absicht stehen. Maria Gießmann befand dazu: In St. Ursula Villingen „sind alle diese Kriterien mehr als übererfüllt“. An die große Zahl der beteiligten Schülerinnen und Schüler gerichtet, sagte sie: „Ihr seid das größte Team, von dem ich je gehört habe.“

Indem sie auf die Entstehungsgeschichte der Fairtradeschool-Aktion einging, stellte sie fest, dass St. Ursula sich bereits im Jahr 2013 als Bewerberin registrieren ließ, als die Kampagne erst in Nordrhein-Westfalen gestartet und in Baden-Württemberg noch gar nicht angekommen war. Maria Gießmann erklärte: „Ihr könnt euch gerne schon als Pioniere und Vorreiter fühlen.“ Allerdings stellte sie auch eine Evaluation der Kriterien in zwei Jahren in Aussicht.

Schulleiter Johannes Kaiser, der die Gäste mit einer kurzen Ansprache begrüßte, erinnerte an die Anfänge des Weltladens vor fast 30 Jahren mit dem Verkauf fair gehandelter Waren durch den heutigen Konrektor Claus Decker. Er würdigte den anwesenden ehemaligen Kollegen Stefan Storz als 25-jährigen Motor des Weltladenteams mit dessen Verbindung zur Partnerschaft mit der Gemeinde von Ocongate/Perú und seiner Publikation einer „Theorie des Weltladens“ in der neusten Ausgabe der Zeitschrift FORUM-Schulstiftung. Er dankte Friederike und Steffen Auer für den Elan, mit dem sie das Fairtrade-Projekt in eine spannende Zukunft führen. Schließlich stellte er die Zertifizierung der Schule als Erfolg der ebenfalls anwesenden ehemaligen Kollegin und Betreuerin des Weltladens Ulrike Wahr heraus, die für die große Zahl an Schülerinnen und Schülern im Team gesorgt und die Bewerbung um das Fairtradeschool-Siegel formuliert hatte. Mit dem Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung stehen Weltladen und Schülerfirma „Fairtradetuete“ mit seinen Worten „im Zentrum des Spezifikums einer katholischen Schule.“

Die Feier wurde umrahmt von einem durch Ulrike Wahr und Friederike Auer choreografierten, beeindruckenden Tanz, der den Umgang mit der einen, globalen Welt thematisierte, sowie der Rezitation eines spanischen Gedichts durch Clara Schidelko und Veronica Perez Heil und dem eindringlichen Vortrag zweier Popsongs durch Katharina Lange, Marlene Bast und Jule Kuolt.

Erste Aktionärshauptversammlung der Schülerfirma "Fairtradetuete"
Der Zertifizierungsfeier vorausgegangen war die erste Aktionärshauptversammlung der Schülerfirma „Fairtradetuete“. Geschäftsführer Justus Kneißle erläuterte dabei das Geschäftsprinzip, nicht in erster Linie Gewinn erzielen, sondern fair gehandelte Waren in der Schulgemeinschaft und darüber hinaus bekannt machen zu wollen. Personalmanager Marvin Beha gab einen Überblick über die Personalakquise der Schülerfirma in der Schülerschaft. Carolin Maisenbacher von der Serviceabteilung erklärte die Arbeitsweise der Firma. Sarah Baar von der Marketingabteilung stellte verschiedene Pläne vor, die den Verkauf der fair gehandelten Waren weiter ankurbeln sollen. Samuel Hofelich und Marius Stern schließlich stellten die Online-Buchung über eine eigene Homepage in Aussicht, deren Layout sie bereits vorstellen konnten.

Im Finanzbericht von Lea Kneißle wurde deutlich, dass die Firma mit ihrem Startkapital aus dem Schulpreis von Sparkasse Schwarzwald-Baar und SÜDKURIER schon einen erklecklichen Gewinn erwirtschaftet hat. Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde von den Aktionären beschlossen, 20 % des Gewinns zu reinvestieren und 80 % als Spende in die Perú-Partnerschaft mit Ocongate fließen zu lassen. Auf Antrag von Dominik Stephan wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet. Im Anschluss präsentierte unser Kollege Steffen Auer Bilder aus Ocongate, die seine Familie von der Reise im Frühjahr dieses Jahres mitgebracht hat.

Weltladen und "Fairtradetuete" auf dem Villinger Weihnachtsmarkt
Schon am Eröffnungstag des Weihnachtsmarktes auf dem Villinger Münsterplatz waren das Weltladenteam und die Schülerfirma "Fairtradetuete" wieder im Einsatz. An einem der Stände konnten die Besucher des Weihnachtsmarktes einen "Coffee Stop" genießen: Die Schülerinnen und Schüler schenkten Kaffee aus fair gehandelten Bohnen aus. Außerdem wurden Kakao, Punsch, Kuchen und viele Waren aus dem Weltladen angeboten.Die Aktion lief zugunsten von MISEREOR, mit dem die St. Ursula-Schulen eine Bildungspartnerschaft verbindet. Zugleich machte sich auch die Schülerfirma "Fairtradetuete" weiter bekannt und gewann auf diese Weise einige neue Abonnenten. Der Verkauf erbrachte 303 Euro an Spendengeldern, die dem MISEREOR-Projekt P 20002 „Ökologische Landwirtschaft in den Anden“ zugutekommt.

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