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Wie arbeitet man im Bundestag mit Vertretern anderer Parteien zusammen? Wie verhält man sich als Abgeordnete, wenn man nicht der eigenen Parteilinie folgen will? Solchen Fragen stellte sich die Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur (SPD) bei ihrem Besuch in der Klasse 10 Gb.

Schon als Dreijährige habe sie auf den Schultern ihres gewerkschaftlich orientierten Vaters an Demos teilgenommen. Als „typisches Arbeiterkind“, noch dazu aus einer – wie es damals hieß – Gastarbeiterfamilie, und später als alleinerziehende Mutter habe sie ein genügendes Paket sozialer Ausgrenzung mitbekommen. Von daher sehe sie ihre politische Tätigkeit als Gemeinderätin und Bundestagsabgeordnete vor allem darin, mehr sozial Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft zu erreichen. So sei etwa der anstehende Beschluss einer Kindergrundsicherung für sie ein Top-Thema. Aber, so sagte sie, „eine Partei, die meine Position zu hundert Prozent repräsentiert, gibt es nicht. Die müsste ich selber gründen und wäre dann das einzige glückliche Mitglied.“

Einen größeren Raum nahm in der Unterrichtsstunde der Krieg in der Ukraine ein. Derya Türk-Nachbaur machte den Zehntklässlerinnen und Zehntklässlern Mut, indem sie darauf verwies, dass hinter den Kulissen sehr viel mehr Gespräche und ein Ringen um den Frieden stattfänden, als in den Medien bekannt würde. Allerdings hat sie den einstimmigen Beschluss der SPD-Fraktion, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern, für ihre Partei auch als Zeitenwende erlebt. Andererseits plädierte sie für ein zurückhaltendes Vorgehen: „Wir können die sozialen Verwerfungen als Folge von Embargos nicht riskieren.“ Und: „Dieser Krieg kostet uns alle was, und ich glaube, es wird noch heftiger kommen.“

Die Bundestagsabgeordnete motivierte die Schülerinnen und Schüler dazu, sich für Politik zu interessieren. Sie bot Schülerpraktika an, sowohl im Wahlkreis als auch in Berlin, und warb für das Parlamentarische Patenschafts-Programm mit Stipendien für einen USA-Aufenthalt. Zum Abschluss ihres Besuchs begrüßte sie Schulleiter Johannes Kaiser in der großen Pause im Kollegium.

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