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Gemeinsam LEBEN lernen

Vier Pfoten für ein Halleluja



Das St.-Ursula-Musical "Vier Pfoten für ein Halleluja" war der krönende Abschluss des vergangenen Schuljahres. In ihrem Bericht blicken Luisa Sawallisch und Daniela Büchler auf dieses grandiose Ereignis zurück.

22. Juli 2023: „Noch 10 Minuten bis zum Vorhang.“ Hektik – alle rennen in ihre Garderoben. Ein Duft von Haarspray und Deo liegt in der Luft. Die letzten Wimpern werden aufgeklebt. „Soll ich nochmal in den Text schauen?“ „Kannst du mir die Kutte binden?“ Die Notenblätter werden bereitgelegt. Das Orchester nimmt hinter der Bühne Platz. Die Bigband schaut aufgeregt vom Orchestergraben nach oben. Der Saal füllt sich. „Noch 5 Minuten bis zum Vorhang.“ Die Spannung steigt. Die Mikrophone sind angelegt. Alle flüstern sich „Viel Erfolg“ zu, kurze Umarmungen, die Daumen sind gedrückt. Die Lehrkräfte laufen wie Motivationscoaches durch die Garderoben. Letzte Anweisungen werden gegeben. Mut wird gemacht. Knisternde Vorfreude liegt in der Luft. „Alle auf ihre Plätze.“ Ab jetzt ist Ruhe hinter den Kulissen und hinter der Bühne. „Vorhang auf.“

Bis zum ersten Vorhang unseres Schulmusicals „Vier Pfoten für ein Halleluja“ war es ein langer und arbeitsintensiver Weg. Im Schuljahr 2021/2022 kam die Idee auf, die Musicaltradition der St. Ursula Schulen wieder aufleben zu lassen. Nach der Corona Pandemie wurde dies als Chance gesehen, die Schulgemeinschaft durch ein gemeinsames, stufenübergreifendes Projekt wieder mehr zusammenzubringen und zu stärken. Ein großes Musicalprojekt für das nächste Schuljahr wurde geplant, wofür sich zunächst Lehrkräfte mit verschiedenen Qualifikationen und Fächern zusammenfanden: Kunst, Musik, Deutsch, Technik und Sport.

Zunächst mussten Thema und Plot her. Als der Plot Entwurf stand, fanden die ersten Castings für die Schauspiel- und Gesangparts statt. Beeindruckende Talente kamen dabei zum Vorschein und das Musicalprojekt nahm seinen Anfang. Die intensive, wöchentliche Arbeit an dem Projekt in den jeweiligen Gewerken fand schließlich im Schuljahr 2022/2023 statt:
Die Tänzer und Tänzerinnen studierten mehrere Choreografien ein.
Die Theater AG erarbeitete mit Schauspielern, Schauspielerinnen und Regieassistentinnen Szene für Szene.
Die Bühnenbild AG erschuf Kunst an verschiedenen Teilen des Bühnenbilds.
Die Musik wurde arrangiert und geprobt.
Die Parcours AG übte halsbrecherische Stunts ein.
Der Weltladen unterstützte das Musical mit Requisiten.
Eltern, Ehemalige und Lehrkräfte gaben sich mit viel Liebe den Kostümen hin und boten zusätzliche Hilfe an.
Das Kernteam des Musicals, bestehend aus sechs Lehrkräften, beriet in wöchentlichen Sitzungen bis in den Abend hinein über Ideen zum Plot, Bühnenbild und Choreografien. Vor allem stand im Fokus, wie alle Gewerke zusammengefügt werden können und das Musicalteam eins wird.

Begleitet waren vor allem die letzten Monate vor dem Auftritt von einer enormen Arbeitsbelastung für Schüler und Lehrkräfte: die To-Do-Listen wurden immer voller. Aber wir besannen uns darauf, wie viel Fortschritt schon gemacht wurde und wie sehr die Schüler dem großen Auftritt entgegenfieberten. Mit gemeinsamen Kräften und zusätzlicher Unterstützung – so waren wir uns sicher – würde das Projekt ein Erfolg werden!
Der Fortschritt der Gruppen zeigte sich auch stets bei den Probenfreitagen und -samstagen, die neben dem Proben dazu da waren, das Gemeinschaftsgefühl zwischen den verschiedenen Gewerken zu stärken. Alle sollten sich als Teil des Großen und Ganzen fühlen. Süßigkeiten und Snacks trugen dazu bei, dass die Laune und der Zuckerspiegel oben gehalten wurden. Schwester Sigrun begeisterte das Musicalteam mit liebevollen Begrüßungsworten zu Beginn des sommerlichen Probensamstags, der eine Woche vor der Premiere lag. Die Werbetrommel wurde gerührt: Lehrkräfte und Schüler zogen verkleidet mit Plakaten und Flyern durch die Stadt und machten auf das Musical aufmerksam.

Richtig ernst wurde es dann als die ganze Musicalbande mit Kulissen bepackt durch Villingen ins Theater einzog. Noch drei Tage bis zur Premiere. Das Projekt bekam eine neue Intensität: Die Herausforderung des ersten Tages war es, alle Gruppen zu koordinieren und zusammenzufügen, sodass jeder seinen Platz und seine Garderobe hatte und wusste, was wann zu tun war. Schnell wurde deutlich, dass sich im Theater – hinter und vor den Kulissen – eine ganz eigene Atmosphäre entwickelte. Das Theater versprühte seine Magie: auf, hinter und unter der Bühne, in den Garderoben und auf den Fluren entstand die Musicalgemeinschaft. Das Musicalteam wurde eins.
Bei der Generalprobe am Freitagabend wurde dann klar: „Das wird richtig gut.“ Zum ersten Mal sahen wir von Anfang bis Ende die beeindruckende Mischung aus Schauspiel, Musik, Gesang, Comedy, Action, Tanz, Maske, Kostüme und dem spektakulären Bühnenbild. Die Akteure unterschiedlicher Altersgruppen unterstützten sich gegenseitig, sprachen sich gut zu, lobten sich und waren füreinander da.

Als sich am 22. Juli um 20:00 Uhr der Vorhang für die Premiere öffnete, legten alle Beteiligten eine unglaubliche Vorführung hin. Der Zauber des Theaters und die beeindruckende Aufführung auf der Bühne wirkten bei den Zuschauern im Saal. Die zahlreichen Publikumslacher und der Zwischenapplaus motivierten unsere Akteure zu Bestleistungen.

24. Juli 2023: „Die letzten Szene ist vorbei. Alle aufstellen zur Applausordnung.“ Erleichterung aber auch Wehmut zeigen sich in den Gesichtern der Musicalgemeinschaft. Nach und nach saugen die einzelnen Gruppen den verdienten Applaus in sich auf. Tosender Beifall, Standing Ovation – der letzte Vorhang schließt sich. Alle liegen sich in den Armen, Tränen fließen und dann die Frage einzelner Schüler: „Machen wir das im nächsten Schuljahr wieder?“

Fotos: D. Büchler, A. und M. Hebsacker, J. Sterman

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