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Spannende Funde auf der Kloster-Schanz



Zu Zeiten des Klosters war die Schanz zuletzt ein Freisitz der Schwestern, wo sie zwischen Rosenranken manche Einladung abhielten. Ursprünglich hatte das halbkreisförmige Rondell in der Stadtmauer seit etwa 1570 zur Stadtbefestigung von Villingen gehört. Im Zuge der Renovation der gesamten Stadtmauer wird aktuell auch dieses Teilstück zwischen dem Ostflügel von St. Ursula und der Sprachheilschule/Klosterringschule saniert.

Dabei wurde der Boden des Rondells bautechnisch und archäologisch untersucht. Ein über zwei Meter tiefer Schacht sollte Erkenntnisse darüber liefern, wie der Untergrund der Schanz beschaffen ist. Es stellte sich heraus, dass sie offenbar seit dem ausgehenden Mittelalter fortlaufend aufgeschüttet wurde. Und es kamen zahlreiche Fundstücke aus der Vergangenheit des Klosters ans Licht: unzählige Tonscherben von zerbrochenen Gefäßen, Splitter von Ofenkacheln, Scherben von Butzenscheiben und Tierknochen von Küchenabfällen – vom Rind, vom Geflügel und vom Schwein.

Dr. Christine Blessing vom Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau der Stadt Villingen-Schwenningen lud die Lehrkräfte des Faches Geschichte zu einer Besichtigung ein. Dabei konnten die Kollegen als besonderes Fundstück eine Kachel bewundern, auf der ein – bisher nicht bestimmtes – Wappen mit vier Adlern zu erkennen ist. Die Kachel, die von der Freiburger Denkmalbehörde in Obhut genommen werden soll, dürfte gegen Ende des 16. Jahrhunderts gebrannt worden sein. Ob sie aus der Werkstatt des berühmten Villinger Hafners Hans Kraut stamme, fragten die Kollegen. „Sicher nicht“, meinte Frau Dr. Blessing, „der hat viel exakter und formsicherer gearbeitet.“ Dennoch ist sie das Schmuckstück der archäologischen Funde aus dem Untergrund der Schanz.

Auf dem Bild (von links): Alvaro Costas-Corbal (Günter Bausanierung), Dr. Christine Blessing, Oxana Brunner (Pressesprecherin der Stadt Villingen-Schwenningen), Heinrich Schidelko, Karin Pollitt, Dr. Thomas Handschuhmacher und Klaus Nagel

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