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Gemeinsam LEBEN lernen

Ökumenisches Apfelbäumchen gepflanzt



Foto: Pfarrer Steffen Wudy pflanzt mit der Jahrgangsstufe 10 ein Apfelbäumchen mit zwei Apfelsorten


Ein „ökumenisches Apfelbäumchen“ wächst seit dem Buß- und Bettag in den St. Ursula-Schulen. Der evangelische Religionslehrer Pfarrer Steffen Wudy hat es zusammen mit der Jahrgangsstufe 10 im hinteren Schulhof eingepflanzt. Es soll an den berühmten Ausspruch erinnern, der dem Reformator Martin Luther zugesprochen wird: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“

Wie Pfarrer Wudy bei der Aktion erklärte, sei der Baum ein wahrhaft ökumenischer Baum. Denn er trage gleichzeitig zwei verschiedene Apfelsorten: die katholische rote Pinova – „mit P wie Papst“ – und die evangelische gelbe Topaz – „mit T wie Thesenanschlag“. Schulleiter Johannes Kaiser erinnerte daran, dass die St. Ursula-Schulen in der ökumenischen Tradition der Ursulinen von Villingen stünden, die schon vor über hundert Jahren evangelische Mädchen an ihrer Schule aufgenommen haben. Der Baum sei ein Hoffnungszeichen dafür, dass die christlichen Konfessionen sich aufeinander zu bewegen.

Der Baumpflanzaktion ging ein Gottesdienst in der Johanneskirche voraus. Seit der Abschaffung des Buß- und Bettages als gesetzlichem Feiertag im Jahr 1994 haben die St. Ursula-Schulen daran festgehalten, an diesem Tag einen evangelischen Gottesdienst zu feiern, zu dem die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe beider Konfessionen eingeladen sind. Im Jahr 2017 stand dieser Gottesdienst ganz im Zeichen des Reformationsjubiläums. Die katholische Religionslehrerin Mirjam Henrix würdigte in ihrem Beitrag die positiven Impulse, die vom Reformator Martin Luther ausgegangen sind, während der evangelische Pfarrer Steffen Wudy die Schattenstellen seiner Biografie darlegte. Dies sollte die Selbsteinschätzung Luthers unterstreichen, nicht als Heiliger betrachtet zu werden. Die musikalische Seite des Gottesdienstes war geprägt vom Gesang klassischer Luther-Choräle, der von Matthias Eschbach auf der Orgel begleitet wurde.

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